Zur Auszeichnung des US-Präsidenten Barack Obama mit dem Friedensnobelpreis

Hierzu sollte man bedenken, was auf der Website von Ron Paul, Mitglied der Republikanischen Partei und Abgeordneter im Repräsentantenhaus, schon Mitte März dieses Jahres zu lesen war:

»Nachdem Obama mit der weiteren Truppenaufstockung in Afghanistan, der ausgeweiteten völkerrechtswidrigen Bombardierung Pakistans und der Verschiebung des Irakabzugs auf den Sankt Nimmerleinstag praktisch alle seine Wahlkampfversprechen nicht nur gebrochen hat, sondern Bush sogar noch zu übertreffen sucht, setzt seine Administration mit den neuerlichen Überlegungen neue Meilensteine des Wahnsinns. Das Pentagon will sich von der zwei Jahrzehnte alten Strategie verabschieden, dass das US-Militär jederzeit in der Lage sein sollte, zwei große Kriege parallel kämpfen zu können. Die US-Armee der Obama-Administration soll in Zukunft mehrere Kriege parallel kämpfen können. Genau genommen sucht man nach einer Strategie mehrerer Kriege, mehrerer Operationen, mehrerer Fronten. Aber wer sollen die neu parallel zu bekämpfenden Feinde sein? Auch darauf wissen die Verteidigungs-Experten des Pentagon schon die Antwort: Russland und Nordkorea oder China und der Iran, zur selben Zeit. Aber natürlich nur um die internationale Sicherheit zu garantieren, wie in Lehrbuch-Neusprech verkündet wird. Langsam wird klar, was mit dem Slogan Wechsel immer gemeint war: jedenfalls nicht das, was die Anhänger Obamas damals zu verstehen meinten. Es ist ein Wechsel zum Schlimmeren. Denn mit diesen veröffentlichten Planspielen ergibt sich ein weiterer Puzzlestein auf dem Weg zur Auflösung des größten Schwindels der jüngeren Geschichte - dass Obama irgendeine Art von Hoffnungsschimmer nach den katastrophalen Jahren von G.W. Bush darstellt. Er ist es nicht, ganz im Gegenteil: Er bedeutet mehr Kriege, mehr Steuergelder für die Bankster, mehr Obdachlose, mehr Armut, mehr Überwachung, mehr Folter, mehr Lügen und mehr inszenierter Terror1
 
Der Gedanke, dass mit dieser Verleihung in Wirklichkeit der Boden für neue Kriegen geebnet werden könnte, legt Gerhard Wisnewski 2 wie folgt dar:
 
Friedensnobelpreis für Obama bedeutet Krieg  
US-Präsident Barack Obama erhält den Friedensnobelpreis, ist das nicht schön? Es geht so. Erstens: Wofür? Für Guantánamo? Für Afghanistan? Für den Irak? Denn diese Menschenrechtsverletzungen und Kriege sind längst auch Obamas Verbrechen. Zweitens bedeutet der Friedensnobelpreis für Obama Krieg. »Die überraschende Auszeichnung von US-Präsident Obama mit dem Friedensnobelpreis hat international ein gespaltenes Echo ausgelöst«, schrieb die Website der Tagesschau am 9. 10. über denselben: »In seiner Heimat gab es verblüffte und kritische Stimmen, in Europa Anerkennung und in Israel Begeisterung.« »In den US-Medien wurden umgehend kritische Stimmen laut«, fuhr die Tagesschau-Website fort: »Der Kommentator des Wall Street Journals sprach von einer bizarren Entscheidung.« Tatsächlich gab es bei Barack Obamas Inszenierung als Friedenstaube dieses Mal zum Glück auch Kritik. Das Ganze wirkte einfach zu aufgesetzt. Ironisch fragte der WSJ-Kommentator, »ob Obama den Preis dafür bekommen habe, dass er einen Frieden mit der ehemaligen parteiinternen Rivalin Hillary Clinton geschlossen habe«. Eine gute Frage. Und: »Irritiert zeigten sich auch die Washington-Korrespondenten des US-Senders CNN und verwiesen auf die aktuellen Kriege mit US-Beteiligung im Irak und in Afghanistan.« Wer sich selbst von diesen Medien kritische Fragen und Kopfschütteln einhandelt, der muss wirklich arg daneben liegen.
 
Der Friedensnobelpreis für Obama ist also eindeutig eine künstliche und aufgesetzte Maßnahme. Aber warum? Was hat man mit Obama vor? Meine Leser werden sich erinnern, dass ich schon früher kritisch mit Obama umgegangen bin. »Obama bedeutet Krise und Krieg«, hatte ich geschrieben. Und nun? Lag ich also daneben? Hoffentlich. Aber wahrscheinlich doch nicht. Im Gegenteil. Denn dass Obama als Friedensapostel inszeniert wird, bedeutet nichts Gutes. Es ist eine strategische Operation. Sie erinnert an die Appeasement-Politik der Briten vor dem Zweiten Weltkrieg. Je mehr man selbst als Friedenstaube erscheint, umso leichter kann man in einen Krieg eintreten. Ein vermeintlicher Friedensapostel wie Obama kann einen Krieg viel leichter legitimieren, als ein Politiker wie beispielsweise George W. Bush. Tatsächlich stehen wir hier vor zwei völlig unterschiedlichen Legitimationsmethoden: Methode Bush: Ein mäßig bis unbeliebter Präsident wird angeblich angegriffen, bekommt vorübergehend die Legitimation für zwei Feldzüge, verliert sie aber aufgrund der eigenen offensichtlichen Kriegslüsternheit sehr schnell wieder. Am Ende steht er als Schurke da. Wie wäre es aber mit der Methode Obama: Ein Friedenspräsident mit einem Heiligenschein wird feige angegriffen. Ja, schlimmer noch: Seine Friedfertigkeit wird durch einen feigen Angriff bitter enttäuscht und verraten - werden die Menschen da nicht wie ein Mann hinter Obama stehen? O doch!
 
Die Wahrheit ist: Niemand hat eine bessere Legitimation für einen Krieg als ein Friedensnobelpreisträger. Barack Obama wird ohne Rücksicht auf die Tatsachen mit Friedfertigkeit aufgeladen und gegebenenfalls viel schlimmer zuschlagen können, als ein George W. Bush es je gekonnt hätte. Sagte ich »zuschlagen«? Nicht doch: Zurückschlagen, natürlich. Lassen Sie sich daher nicht täuschen. Barack Obama und seine Hintermänner wollen ohne jeden Zweifel Krieg, und zwar schon bald. Mindestens mit dem Iran, vielleicht aber auch mit Russland. Ob sie ihn auch bekommen werden, ist freilich noch nicht ganz sicher.
 
1 http://ronpaul.blog.de/2009/03/15/pentagon-sinniert-zukuenftige-kriege-china-russland-5762408/ 15.3.09 Pentagon sinniert über zukünftige Kriege
2 http://info.kopp-verlag.de/news/friedensnobelpreis-fuer-obama-bedeutet-krieg.html  9.10.09
Friedensnobelpreis für Obama bedeutet Krieg - Von Gerhard Wisnewski