Grosser Erfolg? 20.06.2009 18:43
Viele Bürgerinnen und Bürger geben ihre persönlichen Waffen ab
700 Einbrüche und Straftaten, bis man den Täter erwischt.
Das Schengenabkommen ist wirklich ein Grosserfolg - aber für wen? Wo und auf
welcher Seite stehen unsere Behörden, unsere Sicherheitskräfte und ein Teil der
Medien eigentlich?
Wie es anders und - wenn das Volk mitwirkt - bürgerfreundlicher
sein kann oder könnte, beweist die schnelle Ergreifung der Schläger von
Kreuzlingen am 29. Mai. Statt bei Amtskollegen im Ausland über die mühsamen
Abläufe in der direkten Demokratie zu jammern, könnten die Vorteile derselben als
gutes Beispiel erklärt und betont werden, wenn Volk und Polizei zusammen statt
gegeneinander arbeiten.
Solange wir Politiker und Politikerinnen wählen, welche
so tun, als würden sie das Volk vertreten, aber gar nicht wissen wollen, was
an der Basis passiert - oder sogar jene beschimpfen, welche auf Fehler
und Missstände aufmerksam machen - solange werden keine Probleme gelöst. Zum
Beispiel im Sozial- und im Gesundheitswesen: Wenn der administrative Aufwand um
ein x-faches höher ist als die Behandlung eines Patienten, dann müssten doch
die Alarmglocken läuten, bevor die Prämien oder Steuern
erhöht werden müssen. Ob im Gesundheitswesen oder in der Energieversorgung, man
fusioniert und globalisiert. Aber um die fiktiven, bereits bezahlten und
amortisierten Kosten ein weiteres Mal zu verrechnen, werden dann einzelne
Sparten wieder ausgelagert und neu verrechnet.
Ein weiterer Widerspruch oder grüner Erfolg: Wenn das grün
ist, wenn ein Fahrzeug für eine Strecke durch Schikanen x-mal länger unterwegs
ist als ohne Schikanen - dann kann ich nicht grün sein, weil ich für eine
gesunde Umwelt bin.
Hermann Wyss-Meier, Schneisingen
Der Leserbrief erschien am 15. 6. 09 ungekürzt in der
Zeitung Züribiet Anmerkung politonline:
Nicht uninteressant in diesem Zusammenhang ist der Fakt, dass Frau Sonja
Bietenhard, die Generalsekretärin von BR Eveline Widmer-Schlumpf, dieser Tage
in einem NZZ-Interview* folgendes
erklärte: »Mein
grösster Erfolg ist, dass wir Schengen umgesetzt haben«. Wie so oft, klaffen hier die behördliche
Sichtweise und die des Bürgers weit auseinander.
*http://news.nzzexecutive.ch/33_fragen/uebersicht/33_fragen_an_sonja_bietenhard_generalsekretaerin_eveline_widmer-schlumpfs_1.2730457.html 16. 6. 09
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