Lager in den Vereinigten Staaten

d.a. Gegenstand von Engdahls Artikel ist die FEMA, die von US-Präsident Jimmy Carter am 1. April 1979 ins Leben gerufen wurde. Ursprünglich sollte diese in erster Linie dazu dienen, die Kontinuität der Regierung im Falle eines Kernwaffenangriffs zu gewährleisten [1]. Doch wurden die Aufgaben dieser Katastrophen-schutzbehörde letztlich viel breiter gefasst. Bei der 1984 unter Reagan gemeinsam mit dem Verteidigungsministerium sowie mehreren Dutzend anderer Behörden durchgeführten REX84-Übung [Readiness Exercise] wurde das plötzliche Eindringen von 400.000 Menschen aus Zentralamerika in die USA als Bedrohungsszenarium angenommen.

Die Aufgabe für das Militär und die zivilen Sicherheitskräfte bestand in der Eindämmung der Flüchtlingsströme und deren Festsetzung in 10 landesweit verteilten Lagern, auch unter Inanspruchnahme von Armeestützpunkten. Was die einzelnen Funktionen der FEMA beinhalten, legt Engdahl sehr ausführlich dar. Mit Blick auf bereits bestehende Lager und hinsichtlich einer totalen Kontrolle sei erwähnt, auf welche Art manche Mitglieder der US-Regierung Politik zu betreiben beabsichtigten. So wartete vor einigen Jahren der damalige Generalstaatsanwalt John Ashcroft mit dem Vorschlag auf, US-Bürger, die er zu »enemy combatants«, also zu feindlichen Kämpfern erklären wollte, auf unbestimmte Zeit und ohne Anklage in Internierungslagern gefangenhalten zu dürfen [2]. Der Plan wurde zwar vom Tisch genommen, dennoch ist man versucht, davon auszugehen, dass neben den zivilen Gefängnissen für Kriminelle sowie den Geheimgefängnissen auf militärischen Einrichtungen in der ganzen Welt auch die von Kellogg, Brown & Root zu bauenden oder bereits gebauten Lager bei Bedarf bereitstehen werden oder schon bereitstehen, um Immigranten, Umweltflüchtlinge oder politisch unliebsame Personen aufzunehmen [3]. Es ist ferner anzunehmen, dass die FEMA, die Nationalgarde sowie die Armee und andere Sicherheitskräfte nach der Ausrufung eines Nationalen Notstands oder der Verhängung des Kriegsrechts bestens darauf vorbereitet sein dürften, ein landesweites Lagersystem in Betrieb zu nehmen.

Ein aufschlussreiches Video zu Lagern dieser Art ist auf http://video.google.com/videosearch?q=Concentration+Camps+USA&hl=en&emb=0#
einsehbar. Hinweise auf zu bauende Lager sind immer wieder Gegenstand von Pressemeldungen. So war den SWR2 Nachrichten bereits 2.1.2005 folgendes zu entnehmen: »In der US-Regierung denkt man offenbar darüber nach, Terrorverdächtige auch ohne ausreichende Beweise lebenslang in Haft zu nehmen. Die Washington Post berichtet, für solche Häftlinge solle unter anderem ein neues Gefängnis mit 200 Plätzen gebaut werden. Da der Krieg gegen den Terror eine Langzeitanstrengung ist, ist es für uns sinnvoll, auch nach Lösungen für Langzeitprobleme zu suchen, wird Bryan Whitman, der Sprecher des Verteidigungsministeriums, zitiert«.
 
Amerikanische Konzentrationslager fertig und einsatzbereit - Von F. William Engdahl
Während sich jetzt alle Augen auf das finanzielle Debakel richten, das derzeit im größten Finanzsystem der Welt, dem der Vereinigten Staaten, abrollt, gibt es merkwürdige Anzeichen dafür, daß die Bush-Administration schon lange Internierungslager der FEMA, der Bundesnotstandsbehörde, vorbereitet hat. Diese sollen dann zum Zuge kommen, wenn die Proteste der amerikanischen Bevölkerung so stark werden, daß sie nur noch mit der Verhängung des Kriegsrechts oder der Ausrufung des Notstands durch den Präsidenten kontrolliert werden können.

An Einzelheiten über diese Lager, von denen es in den ganzen USA laut Berichten inzwischen mehr als 800 geben soll, ist aus offensichtlichen Gründen schwer heranzukommen. Doch was bis jetzt darüber bekannt geworden ist, ist schon beunruhigend genug. Betrieben werden sollen diese Lager von der US-Katastrophenschutzbehörde FEMA (Federal Emergency Management Agency), und zwar unmittelbar nach Verhängung des Kriegsrechts, was mit dem Federstrich des US-Präsidenten und der Unterschrift des Justizministers unter eine entsprechende Ermächtigung ohne weiteres möglich ist. Damit der Leser nicht etwa annimmt, das dies nur eine wilde Spekulation sei, beziehe ich mich auf Wikipedia, eine  Nachrichtenquelle, die zwar nicht immer und völlig glaubwürdig ist, die aber doch einige gut dokumentierte Einzelheiten dieses Szenarios zusammengestellt hat. Vorlage für diese Internierungslager ist laut Wikipedia der Plan »Rex 84«, der nach der Ausrufung des Notstands in der USA umgesetzt werden soll. »Rex 84«, so Wikipedia weiter, sei »die Kurzform für Readiness Exercise 1984« [etwa: Bereitschaftsübung 1984]. Bei dieser Übung, die vom 5. bis zum 13. April erstmals stattfand, hatte die FEMA zusammen mit der Armee sowie mit anderen US-Bundesbehörden wie CIA und FBI im Auftrag der damaligen US-Regierung »getestet, wie im Fall von Bürgerunruhen oder eines Ausnahmezustandes eine große Anzahl amerikanischer Bürger interniert werden können«. Vorwand für diesen Plan »Rex 84« war die Behauptung, die US-Behörden müssten im Falle einer »Massenflucht« illegaler Einwanderer über die mexikanisch-amerikanische Grenze diese Menschenmassen so schnell wie möglich einfangen und in FEMA-Internierungslager einsperren. Unter »Rex 84« wurden viele Militärbasen geschlossen und in Gefängnisse verwandelt.

»Operation Cable Splicer« und »Garden Plot« sind zwei programmatische Bestandteile dieses Plans und sollen umgesetzt werden, sobald »Rex 84« bei der Aufstandsbekämpfung tatsächlich zum Zuge kommt. Dabei dient das Programm »Garden Plot« der Kontrolle der amerikanischen Bevölkerung, während »Cable Splicer« die US-Regierung in die Lage versetzt, auf ordentlichem Wege die totale Kontrolle über das ganze Land zu erringen. Da die FEMA im Falle eines solchen Notstandes als verlängerter Arm der Regierung fungiert, wird sie alle praktischen Maßnahmen der Exekutive leiten. Auch die Dekrete des Präsidenten (»Presidential Executive Orders«), die bereits im Bundesregister (Federal Register) verzeichnet sind, gehören zu dem legalen Rahmen dieser Operation. Die FEMA hat, wie bereits dargelegt, für den Fall eines nationalen Notstands in der USA angeblich 800 oder mehr Internierungslager vorbereitet. Wie zu erfahren war, sind diese mit Eisenbahnen und Straßen infrastrukturell gut erschlossen. In der Nähe vieler Lager gibt es sogar einen Flughafen. In den meisten dieser Lager können bis zu 20.000 Häftlinge untergebracht werden. Das zurzeit größte dieser Lager befindet sich außerhalb der Stadt Fairbanks in Alaska, es handelt sich dabei um eine riesengroße psychiatrische Anstalt. Die im Zusammenhang mit FEMA erlassenen Dekrete (»Executive Order«) würden die US-Verfassung und die Menschenrechts-Akte außer Kraft setzen, und da diese Executive Orders, in der Folge als E.O. bezeichnet, bereits seit 30 Jahren offiziell existieren, könnten sie mit einer einzigen Unterschrift des Präsidenten in Kraft treten:
»E.O. 10990« gibt der Regierung die Befugnis, alle Verkehrsmittel sowie die Autobahnen und Seehäfen zu kontrollieren. Gemäß »E.O. 10995« kann die Regierung alle Kommunikationsmedien beschlagnahmen und kontrollieren. »E.O. 10997« verschafft der Regierung die Kontrolle über die gesamte Energieversorgung (Gas, Elektrizität, Öl und Kraftstoffe) sowie aller Rohstoffe. »E.O. 10998« erweitert die Regierungsbefugnisse über den Transport und Verkehr und schließt neben der Kontrolle über alle Autobahnen, Häfen und Wasserstraßen auch die Beschlagnahmung von PKWs und LKWs sowie anderen Privatfahrzeugen ein. »E.O. 10999« verschafft der US-Regierung die totale Kontrolle über alle Nahrungsmittel und Bauernhöfe des Landes. Doch die Liste dieser Dekrete ist noch länger: »E.O. 11000« gibt der Regierung die Befugnis, Zivilpersonen unter Aufsicht der Regierung in Arbeitsbrigaden zusammenzuziehen, und auf Grund der »E.O. 11001« kann die US-Regierung Gesundheits-, Bildungs- und Wohlfahrtsfunktionen übernehmen.
 
»E.O. 1102« ermächtigt den der US-Bundespost vorstehenden Postmaster General, alle Einwohner registrieren zu lassen. »E.O. 1103« erlaubt der Regierung, alle Flughäfen und Flugzeuge inklusive aller zivilen Maschinen zu beschlagnahmen. »E.O. 11004« gibt der US-Wohnungsbau- und Finanzbehörde die Befugnis, Gemeinden umzusiedeln, mit öffentlichen Geldern neue Wohnblöcke zu bauen, ausgewählte Bezirke aufzugeben und neue Wohngebiete zur Ansiedlung der Bevölkerung zu errichten. »E.O. 11051« regelt die Zuständigkeiten des Office of Emergency Planning, eines Planungsbüros für den Notstand, und gibt die Befugnis, in Zeiten internationaler Spannungen und einer Wirtschafts- oder Finanzkrise alle E.O.s in Kraft zu setzen. »E.O. 11310« gibt dem US-Justizministerium die Macht, alle im Zusammenhang mit diesen Dekreten ergriffenen Maßnahmen durchzusetzen, die Industrie zur Unterstützung heranzuziehen, die Verbindung mit dem gesamten Justizapparat und dem Parlament herzustellen, alle Ausländer zu kontrollieren, die Gefängnisse und Strafanstalten zu kontrollieren sowie den Präsidenten zu beraten und ihm zur Seite zu stehen. »E.O.11921« gibt der Bundesbehörde zur Vorbereitung von Notstandsmaßnahmen (Federal Emergency Preparedness Agency) die Befugnis, Pläne aufzustellen, mit der in einer nicht näher bezeichneten nationalen Notstandssituation die Mechanismen von Produktion und Distribution kontrolliert werden können, ebenso die Energiequellen, Löhne, Gehälter, die Kreditvergabe und der Geldfluß in jedwedem amerikanischen Finanzinstitut. Dieses Dekret legt auch fest, daß in dem Fall, in dem der US-Präsident den Staatsnotstand erklärt hat, der Kongreß sechs Monate lang nichts dagegen unternehmen kann. Die FEMA hat in einer solchen Situation außerordentlich weitreichende Befugnisse, und zwar bezüglich jedes Aspekts des Lebens der Nation. General Frank Salzedo, der damalige Chef der zivilen Sicherheitsabteilung der FEMA, beschrieb 1983 die Rolle der FEMA auf einer Konferenz folgendermaßen: Die FEMA setze »neue Maßstäbe, um individuelle Führungspersonen und führende Regierungsmitglieder vor Mordanschlägen zu bewahren sowie zivile und militärische Einrichtungen vor Sabotage und/oder Attacken zu schützen; aber auch, um in Krisenzeiten Dissidenten-Gruppen davon abzuhalten, sich in der USA oder weltweit Gehör zu verschaffen«.

Diese Machtbefugnisse existieren. Da sie aber bisher noch nicht umgesetzt wurden, wissen nur wenige um ihre Existenz. Doch im Kontext der sich jetzt immer weiter verschärfenden Wirtschaftsdepression und dem unvermeidlichen politischen Rückschlag, den die Bush-Administration bei den für ihre Wall-Street-Spezis arrangierten Finanzspritzen aus Steuergeldern hinnehmen mußte, ist es durchaus denkbar, daß alle oder einige dieser Dekrete aktiviert werden. In der letzten Zeit hat es in den Medien Spekulationen darüber gegeben, daß Präsident Bush unter irgendeinem Vorwand noch vor den Wahlen am 4. November den Notstand ausrufen könnte, um die verfassungswidrige Politik von Vizepräsident Cheney und gewissen Beratern des Präsidenten noch weiter fortführen zu können. Wenn das auch völlig spekulativ ist, Fakt ist, daß die amerikanische Politik seit der Ermordung von Präsident John F. Kennedy im November 1963 und fünf Jahre später der Ermordung seines Bruders und des Bürgerrechtlers Dr. Martin Luther King bewiesen hat, daß bestimmte Fraktionen des amerikanischen Establishments nicht zögern, ihre Ziele auch mit nicht-legalen Mitteln durchzusetzen. Angesichts der skrupellosen und beispiellosen privaten Machtspiele, die US-Finanzminister Paulson in den letzten Wochen vorexerziert hat, wäre ein solches Szenario nicht völlig unmöglich, wenn es auch recht unwahrscheinlich ist.
Die Internierungslager existieren in der USA. Und zwar im ganzen Land. In Sarah Palins Alaska, als »Wildnis« bekannt, existiert eines bei Anchorage. Zu dem Lager führen keine  Straßen, Zugang gibt es nur auf dem Luft- und Schienenweg. Es befindet sich auf dem nordöstlich von Anchorage gelegenen Luftwaffenstützpunkt Elmendorf, am äußersten Ende dieser Air-Force-Basis und hat eine geschätzte Kapazität von 500.000 Häftlingen. Dieses Lager gehört zum Programm »Garden Plot«. Auch in Alabama gibt es solche Lager, und in Fort Chafee im Bundesstaat Arkansas, in der Nähe des Luftwaffenstützpunktes Fort Smith, der kürzlich eine neue Start- und Landebahn bekommen hat. In diesem Internierungslager, das ungefähr 40.000 Häftlinge aufnehmen kann, lagern außerdem Bestände des (international geächteten) Psychokampfstoffes BZ (Benzilsäureester), der Apathie, Verwirrung und Halluzinationen sowie Angstzustände hervorruft. (Militärvertreter geben zu, daß dieser chemische Kampfstoff zur Kontrolle von Zivilpersonen eingesetzt werden soll.) Auch auf dem »Raketenstartplatz« der US-Luftwaffe, der AFB Vandenberg in Kalifornien, befindet sich dem Vernehmen nach ein »Rex 84«-Lager. Im Bundesstaat Colorado wird jetzt ein Lager renoviert, in dem im Zweiten Weltkrieg deutsche und italienische Kriegsgefangene untergebracht waren. Auch in der Stadt mit dem schönen Namen Granada, ebenfalls im US-Bundesstaat Colorado gelegen, wird ein Lager aus dem Zweiten Weltkrieg renoviert; dort, in Ft. Carson an der Route 115 nahe Canon City, waren damals japanische Kriegsgefangene untergebracht. Ähnliches gilt für den Schießplatz der US-Luftwaffe Avon Park in Florida; auf diesem Stützpunkt befindet sich eine  Besserungsanstalt«, die im Zweiten Weltkrieg ein Internierungslager war. In Fort Mc Pherson, im Bundesstaat Georgia, befindet sich einer der Führungsstäbe der US-Streitkräfte und es gibt eine ganze Reihe von Berichten, die besagen, daß dieser Stützpunkt zum nationalen Hauptquartier und Koordinationszentrum für Auslands- und UN-Einsätze sowie die Erfassung der Lagerhäftlinge werden soll. In Albany, im Bundesstaat New York, existiert ebenfalls ein FEMA-Internierungslager. Des weiteren gibt es im Staat New York eine »Besserungsanstalt« der Bundesregierung in Otisville, in der Nähe von Middletown, und ein FEMA-Lager in der Stadt Buffalo. In Texas hat der ehemalige Militärstützpunkt Fort Hood (Killeen) ein neugebautes Konzentrationslager bekommen, und zwar komplett mit Wachtürmen, Stacheldraht etc., wie das KZ, das in dem Film Amerika gezeigt wurde.

Wenn Sie mehr über diese vielleicht zufälligen, trotzdem aber sehr merkwürdigen Entwicklungen erfahren wollen, dann lesen Sie bitte meinen Artikel »Bereitet die US-Regierung das Kriegsrecht vor?« Dort habe ich beschrieben, daß die Kampfgruppe der 1. Brigade der 3. Infanteriedivision in diesem Monat aus dem Irak abgezogen und zurück in die USA verlegt wird - für die Pflichterfüllung zuhause. Wie ich in meinem Buch »Apokalypse jetzt!« darlege, steht dahinter der Absicht, nicht nur die Vereinigten Staaten von Amerika zu militarisieren, sondern auch den ganzen Planeten Erde, ein langfristiges Projekt von einigen der mächtigsten Familien des amerikanischen Establishments, zu denen auch die Rockefellers und die Familie Bush, die zu Rockefellers Fraktion des militärisch-industriellen Komplexes gehört, zählen.
 
Quelle: http://info.kopp-verlag.de/news/amerikanische-konzentrationslager-fertig-und-einsatzbereit.html vom 15. 10. 08
1 http://www.fas.org/irp/offdocs/eo/eo-12127.htm
2 http://www.commondreams.org/views02/0814-05.htm Camps for Citizens: Ashcroft's Hellish Vision, Attorney general shows himself as a menace to liberty; Jonathan Turley, Los Angeles Times, 14.8.2002
3 Manche Autoren gehen, wie auch Engdahl, von bereits existierenden rund 800 Internierungslagern der FEMA auf dem Gebiet der USA aus. Dazu: »US FEMA Camps«, Global Research vom 10.1.2008; die website bezieht sich ihrerseits auf einen Bericht in
GeopoliticalMonitor.com vom 20.9.2007
http://www.globalresearch.ca/?context=viewArticle&articleId=7763
Ebenfalls mit dem Thema Internierungslager befasst sich der Artikel »Homeland Security Contracts for Vast New Detention Camps« von Peter Dale Scott, New America Media, 8.2.2006; http://www.tinyurl.com/9aqnn